Steffen Steegmüller
  Fliesen-, Platten- und Mosaikleger   Ausbildungsbetrieb
 

20 Jahre

kommt aus Magstadt

1995 - 2000 Hauptschule in Magstadt
2000 - 2003 Ausbildung zum Fliesenleger
ab 2003 tätig als Fliesenleger Geselle

Hobbys: Computer, Fitness, Sport.

Erwartungen ans Projekt: neue Erfahrungen sammeln, Kultur und Mentalität Italiens kennen lernen.

 
Fliesen Frey
Robert-Bosch-Straße
71106 Magstadt
Abschlußbericht
Anfahrt: Nach ca. einer elfstündigen Fahrt in Kolonne mit noch zwei anderen Teilnehmerinnen sind wir endlich in Il Vile (Naturfreundehaus) angekommen. Wir wurden dort gleich von Mario (Präsident der Naturfreunde G.I.A.N.) und den anderen herzlichst empfangen. Sofort zeigte uns Mario das Naturfreundehaus und unsere Zimmer. Doch keine Zeit zum Schlafen! Es trudelten immer mehr Leonardo's ein und das Essen von den Naturfreunden war auch schon vorbereitet.
Sprachkurs und Kulturprogramm: Einen Tag später ging es schon weiter mit dem Sprachkurs in der Villa Palagione, wo wir dann endlich unsere Kurslehrer kennen lernten, Duccio und Paola. Sie sollten uns nun in nur vier Wochen Italienisch beibringen. In zwei geteilten Gruppen lehrten sie uns Umgangssprache und Grundkenntnisse. Gut fand ich auch die spielerischen Einlagen, wie z.B. Labyrinth, Personen raten, Tombola… das lockerte auch etwas auf. Die Lehrer gaben wirklich alles in dieser Zeit, vor allem sie blieben immer cool und erklärten Sachen auch mehrmals.
Außerdem nahmen alle an einem dreitägigen Alabasterkurs teil, der erst am Ende des Kurses begann. Unter der Aufsicht von Alessandro (Bildhauer und Lehrer aus Voltera) durften wir erstmals an den Alabaster (das Gold der Toskana). Er zeigte uns, wie man den Stein bearbeiten kann und gab uns kleine Tipps. Jeder hämmerte, feilte, schliff auf das Ton-Motiv, das er vorher entworfen hatte, hinzu. Als unsere Kunstwerke fertig gestellt waren, nahmen sie an zwei Ausstellungen teil.
Während dieser Zeit hatten wir parallel noch ein Kulturprogramm laufen. Das echt spitzenmäßig war! Organisiert von den G.I.A.N.'s und der Villa Palagione. Es ging in die eindrucksvollsten Städte der Gegend, in die interessantesten Museen, an die schönsten Plätze der Toskana, von italienischem Bio-Bauernhof bis zur Kupfermine und noch viel viel mehr. Danke an alle, die das ermöglicht haben!
Am Ende des Sprachkurses gab es auch noch eine Abschlussfeier, wo wir's alle "krachen" ließen!
Unterkunft in Il Ville: Ein großer Teil unserer Gruppe war in Il Ville, dem Naturfreundehaus, untergebracht; die Schreiner und Raumausstatterinnen in Ponsaco. Il Ville liegt ca. 10 km von Voltera entfernt, umgeben von einer prachtvollen Landschaft. Die Gruppe musste sich dort selbst organisieren, d.h. selbst kochen, einkaufen und putzen… Probleme gab es nur wenige, da wir ca. in jeder zweiten Woche einen "Leonardo" Stammtisch hielten, bei dem dann alle Dinge und Probleme in der Gruppe besprochen wurden. Sicher gab es Höhen und Tiefen, die man als Gruppe einfach durchleben musste.Wir verbrachten dort ein paar wunderschöne Stunden, Filmabende, Partys… die ich nie vergessen werde!
Die G.I.A.N.'s kochten ab und zu, naja fast jede Woche einmal für uns und organisierten kleine Festles in Il Ville. Nochmals danke an alle und besonders an Giovanni (Strunz) für die tollen Feste und das super Essen.
Arbeiten in Santa Chiara: Anfang Februar ging es nun los mit arbeiten. Viele konnten es gar nicht mehr erwarten, endlich einmal Hand anzulegen. Zum ersten Mal an diesem Projekt waren vier Fliesenleger/-innen/ mit von der Partie. Wir waren für den kompletten Boden des Theaters zuständig. Nach der Baubesprechung durften wir nun endlich ran. Mit der Hilfe von den Italienern brachten wir einen neuen Estrich ein. Danach ging es auch schon los mit der Verlegung der Beton-Platten, ca. 3cm dick 20 auf 20, die einen orangefarbenen Ockerton hatten. Der ganze Boden sollte später diagonal verlegt sein mit einer ganzen Platte als Fries. Doch angelegt haben die Italiener, wir haben eigentlich nur zugeschaut. Bis wir einfach hergingen und denen die Arbeit weggenommen haben. Oftmals ist uns das Material ausgegangen und Maschinen… Am Anfang hatten wir nur eine kleine Flex, irgendwann gab's dann eine große. Als wir schon die Hälfte verlegt hatten, kamen sie mit einer echt dafür geeigneten Wasserschneidemaschine an, die uns die Sache um einiges erleichtert hatte. Naja, das waren halt die italienischen Verhältnisse, denen mussten wir uns anpassen. In Deutschland ist so etwas undenkbar. Nach Fertigstellung des Bodens wurde er noch komplett abgeschliffen und poliert, Dies wurde von zwei italienischen Spezilisten übernommen. Nun konnten auch die Maler und die Stuckateurin richtig ran. Schlag auf Schlag ging es dem Ende zu. Jeder half eigentlich dem anderen, um das Theater noch rechzeitig fertig stellen zu können. Interessant fand ich auch die Einblicke in die anderen handwerklichen Berufe. Mir hat es persönlich auch sehr viel Spaß gemacht ,z.B. einfach mal Stuckleisten zu bearbeiten und zu kleben und zu malen. Tolle Sache, echt! Ich denke, jeder hat hier mit Herz gearbeitet und hat sein Bestes gegeben.
Persönliche Eindrücke: Leider hat mich das Projekt "Leonardo da Vinci" beruflich gesehen nicht weitergebracht. Aber dafür waren es unvergessliche und wunderschöne drei Monate in Italien, die ich nie vergessen werde. Genau so wie die G.I.A.N.'s, die immer für uns bereit standen und uns mit allem was sie hatten, unterstützten. Es war so als ob wir zusammen eine Familie gewesen wären… Danke an alle!!!