Nicole Becker
  Maler und Lackiererin   Ausbildungsbetrieb
 

20 Jahre

kommt aus Erding

1994 - 2000 Realschule Weilimdorf
2000 - 2003 Winter Ausbildung zur Maler und Lackiererin
ab 2003 tätig als Maler und Lackierergesellin

Hobbys: Zeichnen, Fotografieren und Snowboarden.

Erwartungen ans Projekt: Neue Kultur, Mentalität; Land und Leute Kennen lernen.

Für die Zukunft? Möchte ich in Richtung Innenarchitektur und Gestaltung gehen.

 
Oberger
Malerbetrieb
Farbgestaltung
Hermelienweg 17
70499 Stuttgart
Abschlußbericht
Das Projekt war im Großen und Ganzen Spitze. Auch wenn uns öfters Steine in den Weg gelegt wurden - wir haben wir es doch verdammt gut gemeistert. Der erste Monat in der Villa Palagione war trotz mancher kleiner Probleme die ich im Sprachkurs hatte, klasse. Paula und Duccio haben sich wirklich bemüht,, die Vokabeln und die italienische Grammatik in unsere Köpfe zu bekommen - und mit Erfolg.! Am Ende des ersten Monats konnte ich mich im Großen und Ganzen mit Händen, Füßen und einigen italienischen Wörtern verständigen.
Zu dem Sprachkurs im ersten Monat machten wir noch ein Kulturprogramm, was mir, da ich auch etwas von Italien sehen und lernen wollte, sehr viel Spaß gemacht hat. Wie zum Beispiel die Kunstschule Volterra und die verschiedenen Materialien Holz, Metall und Alabaster. Alles Wichtige über den Alabaster und dessen Bearbeitung erlernten wir in einem Workshop. So gab es noch einige Ausflüge, die den Sprachkursalltag aufgelockert haben.
Unsere Unterkunft bei den G.I.A.N.'s (Naturfreunden) war klasse. Wir wurden vom ersten Tag an wie Familienmitglieder behandelt, auch wenn es manchmal kleine Unstimmigkeiten gab. Es hat keine fünf Minuten gedauert und alles war wieder vergessen. Sie machten mit uns interessante Ausflüge und wir durften an allen Festen mit teilnehmen, bei denen es immer reichlich gutes Essen gab. Die Gruppe hatte trotz so verschiedener Menschen einen super guten Zusammenhalt. Eigentlich hätte ich gedacht, dass es untereinander viel mehr Reibereien geben würde. Durch die vielen verschiedenen Berufe habe ich von jedem Beruf eine Kleinigkeit mitgenommen.
Durch die anfänglichen Komplikationen auf der Baustelle, auf der wir Maler nichts zu tun hatten da die Fliesenleger erst ihren Boden legen mussten, haben wir eben auch da mit angepackt. Durch eine schlechte Organisation vor Ort auf der Baustelle hatte immer eine Berufsgruppe nichts zu tun. So hatten am Anfang die Fliesenleger und am Ende die Maler etwas zu tun, obwohl wir Maler manchmal froh sein konnten, wenn für uns drei Arbeit vorhanden war. Erst wurde die Grundfarbe nicht geliefert, dann kamen nur vier Eimer, die wir 1/1 mit Wasser verdünnen sollten. Mit dieser Wasserbrühe sollten wir dann dreimal das Theater steichen, so dass es deckt. Da haben wir uns "quer" gestellt - dies konnte es einfach nicht sein.
Ende des zweiten Monats haben wir angefangen zu streichen, da war vorher genug Zeit, reichlich Farbe zu bestellen. Ich habe gemerkt, dass die italienische Organisation ein wenig "larifari" ist, da sich das mit dem fehlenden Material in anderen Berufen widergespiegelt hat. Schade war es, dass der Architekt keine Kompromisse eingegangen ist, obwohl es hieß, dass wir Maler bei der Farbauswahl mit bestimmen könnten. Ich hatte das Gefühl, dass das ganze Projekt den Architekten nicht interessiert hat - schade. Ich hoffe, dass er nicht mehr für das Projekt arbeiten wird.
Für mich war es trotz dem Ärger auf der Baustelle eine tolle Zeit, die mich in vielen Dingen einsichtiger und ruhiger gemacht hat. Ich würde es jedem empfehlen, der so eine Chance bekommt, an solch einem Projekt teilzunehmen. Es lohnt sich, da die italienische Mentalität und Kultur einfach viel gediegener und nicht so hektisch ist.