Am 04. Januar 04 war es soweit. Das Projekt "Leonardo
da Vinci 2004" in der Toskana begann mit einer zwölfstündigen Anreise
per Auto. Die Wegbeschreibung der Handwerkskammer führte einige von uns
am Spätnachmittag in die Villa Palagione, wo Antonella, die Organisatorin
des Kulturprogramms der Villa Plagione bei einem Capuccino den Weg nach
Il Vile, unserer zukünftigen Unterkunft, erklärte.
Im Naturfreundehaus wurden wir bei unserer Ankunft
herzlich von den G.I.A.N.'s begrüßt. So herzlich blieb es mit den Naturfreunden
auch weiterhin. Egal ob bei Festen, Ausflügen oder zufälligen Treffen,
die G.I.A.N.'s gaben mir das Gefühl, in einer großen, total lieben Familie
untergebracht zu sein. Mille grazie!
Im ersten Monat fanden ein von der Villa Palagione organisierter Sprachkurs,
ein einwöchiger Alabasterkurs und einige Kulturausflüge statt. Jeden Morgen
um 9:00 Uhr fing in der Villa der Sprachkurs statt, der von Paola und
Duccio in zwei Gruppen unterrichtet wurde. Es war oft anstrengend, jedoch
blieb der Spaß nicht auf der Strecke. Nach dem vierwöchigen Sprachkurs
konnten wir uns nun wenigstens verständlich machen und somit auch italienische
Kontakte schließen.
Begeistert hat mich vor allem der Alabasterkurs mit Alessandro (ein Künstler
aus Volterra), bei dem wir einfach mal nicht nur Theorie über diesen besonderen
Stein zu hören bekamen, sondern endlich selbst Hand anlegen durften. Eine
tolle Erfahrung!
Im Februar fingen wir an, im Teatro zu arbeiten. Leider verlief nicht
alles so, wie wir uns dies vorstellten. Die Baustelle war von Anfang an
ziemlich schlecht organisiert, was nicht nur an dem Architekten lag, der
so gut wie nie auftauchte und uns links liegen ließ, sondern auch an den
Projektpartnern selbst. Ich hoffe, dass vor allem die italienischen Projektpartner
aus diesem demotivierenden Chaos gelernt haben, sich mehr zusammenreißen
und im nächsten Jahr unter anderem einen neuen Architekten anstellen.
Persönliche Eindrücke: Fachlich hat mir das Auslandspraktikum leider nur
wenig gebracht. Im Allgemeinen habe ich beruflich dafür von den Italienern
ab er gelernt, zu improvisieren; dass nichts so heiß gegessen wie es gekocht
wird und einfach alles so zu nehmen wie es kommt. Persönlich habe ich
sehr viel mitgenommen. Es war nicht immer ganz einfach, um nicht zu sagen
turbulent, mit 12 bis 19 Leuten in einer WG in fremder, ungewohnter Umgebung
zu leben. Trotzdem machte es aber richtig Spaß.
Die toskanische Landschaft, Küche und Leute sind sehr faszinierend und
haben ihren ganz eigenen Reiz. Ich hoffe, ich kann diese Heiterkeit und
Unbeschwertheit weiterhin in Deutschland leben.
Ich möchte diese drei wertvollen Monate nicht missen und rate jedem, so
etwas mitzumachen, wenn sich eine solche Chance ergibt.
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