Leonardo-Projekt 2013
in Volterra

3. Januar bis 29. März 2013

5. und 6. Woche

Der Donnerstag begann mit unserer Abschlussprüfung in der Villa Palagione. Gut vorbereitet aber sichtlich nervös gaben wir unser neuerlerntes schriftlich und mündlich wieder. Am Nachmittag wurden wir in das Nachtleben von Volterra eingeführt. Antonella und Christa luden uns in den Pub ein. Dort hatten wir die Möglichkeit bei einem guten Essen mehrere Weine zu probieren. Danach führte uns der Besitzer durch die Räumlichkeiten, alte Gewölbekeller, welche zu einer Disco umgebaut wurden, und das Highlight, eine Zisterne aus dem sechsten Jahrhundert. Heute wird diese für Vampiressen genutzt. Dieser Pub wird sich wohl neben den Baustellen zu unserem Lieblingsplatz in Volterra entwickeln. Für Freitag war eine Wanderung auf den Monte Voltraio geplant. Ein wunderschön gelegener Berg unweit der Villa, von dem wir eine fantastische Aussicht über die gesamte Umgebung hatten. Als wir nach einer langen Wanderung wieder zurück zur Villa Palagione kamen, hatte Giovanni den Grill angeheizt und so ließen wir den Nachmittag mit italienischen Grillspezialitäten ausklingen. Abends hatten wir für unser Geburtstagskind Larissa nachträglich noch eine kleine Überraschung vorbereitet, die wir gemeinsam in der Gruppe überreichten.

Abschlussfest des Sprachkursprogramms Nach einem Monat Intensiv-Sprachkurs und einem interessanten Kulturprogramm gab es am Samstag ein Abschlussfest in der Villa Palagione, zu dem wir alle Beteiligte am Leonardoprojekt einluden. Zuerst präsentierten wir unsere Arbeiten, die wir während des Alabasterkurses erstellten. Anschließend durften wir uns als Küchenchefs beweisen, als wir für unsere italienischen Freunde ein Festmahl zauberten. Bereits am frühen Morgen trafen wir Vorbereitungen und organisierten die letzten Zutaten. Unser Küchenteam, welches aus Franziska, Tabea, Larissa Vanessa und Sascha bestand, verbrachte den ganzen Tag hinter dem Herd und gestaltete ein gelungenes Festmahl, welches aus drei Gängen bestand. Als erstes gab es Tomatencremesuppe, danach folgte der schwäbische Hauptgang, Maultaschen mit Kartoffelsalat, und zum Nachtisch gab es den allseits beliebten Apple Crumble: Ein interkulturelles Gaumenerlebnis.

Gina, Madleine, Saskia, die zwei Jungs Corni und Toni bildeten das Serviceteam und waren für die Tischdekoration, die Begrüßung der Gäste und schließlich für die Bewirtung unserer italienischen Freunde zuständig. Das Team mit Lukas, Marcel, Richard und Fabian hielt in der Küche Stellung und garantierte glänzendes Geschirr. So endete der Samstagabend mit einem gelungenem Abendessen. Zum Schluss überreichten wir unser Dankeschön an unsere Sprachlehrerinnen Anto und Paola und der Crew der Villa Palagione, Antonella, Christa, Moby und Leonie. Und so endete unser Kulturprogramm dort.


Ab do hen mr gschafft!

Den Sonntag hatten wir zur freien Verfügung, so ging eine Gruppe nach Barbarino bei Firenze zum Shoppen, eine Gruppe ging nach Cecina ans Meer und eine Gruppe blieb zuhause.
Am Montagmorgen startete ein neuer Abschnitt: Wir trafen uns am Palazzo dei Priori um unsere Arbeitsgruppen aufzuteilen.
So wurden Madleine, Toni, Gina, Fabian und Marcel zum Arbeiten in der Kommune eingeteilt, Franziska, Corni, Tabea, Saskia und Richard arbeiteten nun in der Badia.
Die Schreiner Michael und Sascha wurden mit der Aufgabe vertraut gemacht, die alten Fenster und Türen der Kommune und der Badia zu restaurieren.
Unser KFZ- Mechatroniker Lukas, die Friseurin Vanessa und die Goldschmiedin Larissa traten ihre Arbeit in den jeweiligen Geschäften an.
Ab do hen mer gschafft!

In der Badia wurden Böden freigelegt, der schadhafte Altputz in mühsamer Kleinstarbeit von den Wänden entfernt und tonnenweise Schutt mit der Schubkarre aus dem Gemäuer gefahren. In der Kommune wurde ebenfalls der Putz abgeschlagen und anschließend neu verputzt, alte Elektroleitungen demontiert und historische Wände freigelegt. Auch Larissa, Lukas und Vanessa sammelten wertvolle Erfahrungen in ihren Arbeitsbereichen.
  In der Badia liefen die Aufräum- und Freiräumarbeiten immer noch auf Hochtouren. Dabei legten wir, neben alten Abflussrinnen und alten Fußböden, manchmal auch eine alte Münze frei, sowie alte Gegenstände. Leider war bisher noch nichts dabei, was richtig wertvoll gewesen ist, aber es ist trotzdem interessant, was man alles finden konnte.In der Kommune hatten sie nicht ganz so viel zum Aufräumen, daher waren sie bereits beim Mauern neuer Wände und fingen auch bereits an zu verputzen. Nebenher kratzten sie aber auch die gemauerten Fugen aus und putzten die Steine mit einer Drahtbürste, da die Wand unverputzt bleibt. In der Schreinerei waren sie kräftig am Aufmaß erstellen, aber auch die alten Türen aus der Kommune hatten sie bereits abgeholt. An den Türen wurden schon die ersten Restaurationsarbeiten vorgenommen. In der Goldschmiede und dem Friseurladen gab es keine besonderen Vorkommisse, dort lief das Alltagsgeschäft. Überall freute man sich über gute und freundliche Chefs, sowie über den Spaß auf den Baustellen. Die Kommunikation funktionierte auch meistens, bei dem Einem besser als bei dem Anderen, aber irgendwie kamen wir alle irgendwann dahinter, was von uns gefordert wurde. Was mit Worten nicht zu klären war, funktionierte jedoch mit Händen und Füßen. Samstagabend hatte uns Massimo, der Chef der Schreinerei, auf eine Faschingsveranstaltung der volterranischen Fahnenschwinger eingeladen. Wir wurden herzlich aufgenommen und alle haben uns miteinbezogen. Für eine kleine Gegenleistung konnte sich jeder von uns am reichhaltigen Büffet bedienen. Jeder brachte einen Kuchen mit; wir hatten uns für einen Maulwurfkuchen und einen Marmorkuchen entschieden. Damit verbrachten wir unseren ganzen Samstagmittag, denn keiner von uns hatte bisher die große Erfahrung im Kuchen backen. Aber es hat funktioniert und geschmeckt hat es unseren italienischen Freunden auch. Auch noch am Sonntag roch das Haus nach Kuchen, denn zu ihrem 21. Geburtstag hatte Saskia zwei Kuchen gebacken. Den Sonntag verbrachte jeder so wie er sich es wünschte. Viele legten sich in die Sonne, manche wanderten ein bisschen und ein paar schliefen. Nachdem wir am Sonntag so ein herrliches Wetter hatten, war es natürlich am Montagmorgen eine große Überraschung für uns, als wir aus dem Fenster schauten und es 1-2 cm Schnee hatte. Für uns war das bisschen Schnee kein Grund zuhause zu bleiben. In der Badia haben sie uns erstmal nur ungläubig angeschaut und waren ganz überrascht, dass wir gekommen sind. Während wir auf die Entscheidung vom Chef gewartet haben, ob wir nun bleiben sollten, wurde der Kuchen probiert. Unser Chef hat dann entschieden, dass wir nicht arbeiten müssen. Das kam uns natürlich nicht ungelegen. Weil wir ja die Schreckensgeschichten von letztem Jahr kannten, war die Badia-Gruppe noch kurz vorsichtshalber einkaufen. Die anderen Gruppen mussten ja arbeiten, daher war es dann ganz ruhig im Haus. Ganz ungewohnt. Um 12 Uhr war das bisschen Schnee aber schon wieder weg. Abends nach dem Essen haben wir Saskia dann ihr Geschenk überreicht und dann war der Tag auch schon wieder zu Ende.