Tobias Kolbe
 

Zimmermann
Geboren am 6. 4. 1986 in Leonberg
Wohnhaft in Weil der Stadt - Münklingen
2001- 2004 Ausbildung als Zimmermann
Ausbildungsbetrieb: Holzbau Laure GmbH und CO in Weil der Stadt - Merklingen

Hobbys: Fische züchten, Motorad fahren, PC, ausgehen

Erwartungen: Andere Leute und deren Arbeitsweise kennen lernen,

 

Abschlußbericht

Nach langer Fahrt trafen wir müde und erschöpft als einer der letzten am Ziel in IL Vile ein. Wir wollten nur noch ins Bett. Umso überraschter waren wir, als sich die Tür öffnete und unzählige Italiener (G.I.A.N.s) uns herzlich in die Arme schlossen. Von dem freundlichen Empfang waren wir so überwältigt, dass alle Müdigkeit verflogen war. Mit den anderen Kursteilnehmern tauschten wir in geselliger Runde unsere Reiseerlebnisse aus. Hierbei gab es viel zu lachen.
Für die nächsten vier Wochen waren wir drei Zimmerer und ein Schreiner in der Villa Palagione in der Nähe von Volterra untergebracht. In den gemütlichen Räumen fühlten wir uns gleich wie zu Hause. Am nächsten Morgen gab es ein reichhaltiges Frühstück. Danach machten wir uns auf den Weg zum Naturfreundehaus der G.I.A.N's in IL Vile, wo die anderen 14 Projektteilnehmer/-innen schon auf uns warteten. Dort zeigten sie uns begeistert die Räumlichkeiten.
Unser vierwöchiger Sprachkurs fand in der Villa Palagione statt. Hierbei stellten wir ganz schnell fest, wie schwer die italienische Sprache ist. In IL Vile hatten wir immer neue Abenteuer zu bestehen, sei es bei den Arbeitseinteilungen, dem Kochen für so viele Leute und vielen anderen kleinen Dingen. Dass alles so prima klappte, lag an den Teilnehmern. Wir waren eine tolle Truppe und hielten fest zusammen, wenn auch nicht immer alles perfekt ablief. Abends ließen wir den Tag in geselliger Runde ausklingen. Unseren Sprachkurs beendeten wir mit einer Abschlussprüfung und waren stolze auf unsere Sprachkenntnisse. Diese wurden immer wieder beim Einkaufen in Volterra unter Beweis gestellt. Zu echt "schwäbischen" Spezialitäten, die wir selbst zubereitet hatten, luden wir die italienische Delegation nach Villa Palagione ein. Mit dem Fest wollten wir uns bei ihnen für die Gastfreundschaft bedanken. Für uns Zimmerer und einem Schreiner hieß es jetzt umziehen nach Ponsacco. Auf einer Straußenfarm war unser neues Quartier. Sie lag auf einer Anhöhe und war von einem Weinberg umgeben. Die Besitzer waren sehr nett und wir lernten die sprichwörtliche italienische Gastfreundlichkeit auch hier kennen. Arbeiten in Ponsacco In der ersten Arbeitswoche trafen wir uns täglich mit Herrn Romboli im Mostra dell Mobile. Dort planten wir die Treppe und bestellten das benötigte Holz. In einer Schreinerei, die etwa fünf Autominuten von Spazzavento entfernt lag, haben wir einzelne Elemente hergestellt. Diese wurden nach Volterra transportiert und im Turm eingebaut. Hier trafen wir auch die anderen Handwerker aus unserer Gruppe wieder.
Um Land und Leute näher kennen zu lernen, machten wir viele gemeinsame Fahrten. Wir besichtigen Burgen, Kirchen und viele Sehenswürdigkeiten in Siena, Florenz und Pisa; die Geburtsstätte von Leonardo da Vinci in Vinci, die Kupfermine in Montecatini und einen Marmorsteinbruch in Carrara. Wir erkundeten so manch schönes Fleckchen in der herrlichen Toskana und waren alle total begeistert. Drei Tage verbrachten wir in einer Kunstschule in Volterra. Hier stellten wir kleine Kunstwerke aus verschiedenen Materialien wie Holz, Metall und Alabaster her.

Meine persönlichen Eindrücke
Bei dem Vorbereitungswochenende konnte man spüren, wie groß die Vorfreude auf das Projekt Leonardo da Vinci bei uns Teilnehmern war. Schon hier zeigte es sich, wie gut wir uns verstanden. In IL Vile wuchsen wir zu einer richtigen Gemeinschaft zusammen. Jeder half jedem und die Arbeiten in der Gruppe machten doppelt so viel Spaß. Wir lernten, wie leckere Kuchen, frische Brezeln und so manches unbekannte Gericht hergestellt wird. Besonders beeindruckt hat mich aber die Freundlichkeit und die große Gastfreundlichkeit der Italiener. Mit ihrer fröhlichen Art haben sie uns manches Problem kleiner und unwichtig erscheinen lassen. Es war eine sehr lehrreiche und schöne Erfahrung, die ich in den drei Monaten im Gastland und in der Teilnehmergruppe machen durfte. Es wäre schön, wenn der Kontakt noch lange erhalten bleibt.