Stefan Schidloch
 

Zimmerer
Geboren am 18. April 1984 in Göppingen
Wohnhaft in Deggingen
2001-2004 Ausbildung zum Zimmerer seit Sep. Tätigkeit als Zimmerergeselle
Ausbildungsbetrieb: Max Gansloser - Holzbau Reichenbacherstr.88 73326 Deggingen

Hobbies: Schlagzeug spielen, Paintball spielen, weggehen

Erwartungen: Die italienische, toskanische Mentalität und Sprache kennen lernen. Einblicke in die Arbeitsweisen der Betriebe bekommen.

 

Abschlußbericht

Anfahrt: Als ich als Vorletzter so gegen 18:00 Uhr in Volterra eintraf, fuhr ich versehentlich zuerst in die Villa Palagione, wo mich Antonella begrüßte. Aber wir mussten ja erst nach IL Vile. Ich lud zuerst einmal mein ganzes Gepäck aus, weil ich ja dort den ersten Monat wohnen würde. Danach erklärte mir Antonella den Weg nach IL Vile. Doch als ich die Tür dort öffnete, erwartete mich ein riesiges Fest, das natürlich voll im Gange war. Unzählige Italiener (G.I.A.N.s) schlossen mich in ihre Arme; inmitten saßen schon all die anderen Leonardo's. Ich konnte in diesem Moment noch gar nicht alles wahrnehmen, was um mich herum geschah. Ab diesem und auch bis zum letzten Tag erfuhr ich Herzlichkeit und Gastfreundschaft, die für mich sicher unvergesslich bleiben wird.

Sprachkurs: Das Projekt begann mit dem einmonatigen Sprachkurs in der Villa Palagione, wo wir (ein Schreiner und drei Zimmerleute) auch untergebracht waren. Ein, auf einer Anhöhe gelegener Gutshof, zirka 30 Minuten von IL Vile entfernt. Den Sprachkurs gestalteten Duccio und Paola, die wir sehr ins Herz geschlossen hatten. Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Zum einen bekamen wir grammatische Grundlagen von Duccio vermittelt und zum anderen wurden von Paola Sprachübungen erteilt. Der Unterricht war interessant und leicht verständlich, obwohl die beiden Lehrer kein deutsch sprachen. In den Pausen konnten wir uns immer in der Bar bei einem Kaffee entspannen. Es war in der Villa eine sehr schöne Zeit. Danke an das ganze Villa-Palagione-Team!

Kulturprogramm: Im ersten Monat organisierte die Villa Palagione zahlreiche Ausflüge. In den folgenden zwei Monaten arrangierten alle beteiligten Organisationen, zum größten Teil aber die G.I.A.N.s, Ausflüge in und um Volterra, die sehr schön und ausgeglichen waren. Auf diese Weise bekamen wir Einsichten in das Leben und die Kultur der dortigen Region. Diese Eindrücke werden unvergesslich bleiben.

Unterkunft: Im ersten Monat lebten wir (Gerhard, Patrick, Tobias und ich) in der Villa Palagione. Dort bekamen wir morgens eine Frühstück vor dem Sprachkurs; zum Mittagessen und Abendessen fuhren wir zu den anderen nach IL Vile. Danke nochmals für alles in der Villa. Nach einem Monat zogen wir nach Ponsacco, wo wir in der Podere Spazzavento untergebracht waren. Der Grund für den Umzug war, dass wir in Ponsacco in einer Schreinerei arbeiten sollten. Das Spazzavento liegt inmitten von Olivenbäumen und Weinreben auf einem kleinen Hügel. Als wir dort angekommen sind, wurden wir gleich von den Besitzern der Farm herzlichst empfangen. Unsere Wohnung war wunderschön und riesengroß. Die ganze Familie nahm uns auf als würden wir dazugehören. Unsere Beziehung zu Alessandro, Fabio, Lando, Ireneo, Luisa und Kerstin wurde von Tag zu Tag intensiver. Wir halfen ihnen bei ein paar kleineren Arbeiten auf dem Gehöft und sie bekochten uns öfters mit kulinarischen Köstlichkeiten. Ich möchte mich bei der ganzen Familie für die Gastfreundschaft und die familiäre Atmosphäre bedanken. Ich werde euch und unsere gemeinsame Zeit nie vergessen!!!!!!!

Arbeiten am Projekt: Wir begannen am ersten Tag mit der Ausbesserung der bestehenden Treppe und notierten uns, was wir alles dazu benötigten. Der zweite Schritt war, dass wir uns mit Herrn Romboli an die Bestellung des Holzes machten. Als das Holz in Form von sägerauen Dielen in der Schreinerei von Ponsacco eintrafen, begannen wir sofort mit der Arbeit. Als wir in der Schreinerei das Holz fertig gezimmert hatten, versuchten wir, das Holz mit einem Transporter nach Volterra zu fahren, was etwa zwei Tage in Anspruch nahm, da in dieser Zeit das Schneechaos in der Toskana herrschte. Als wir dann die alte Treppe ergänzt hatten, ging es gleich weiter zum neuen Teil der Treppe. Wir fertigten eine Zeichnung der neuen Treppe und erstellen eine Holzliste. Danach gingen wir mit Herrn Romboli ins Sägewerk und bestellten unser Holz. Es dauerte etwa eine Woche, bis das ganze Material in der Schreinerei eingetroffen war. Wir bereiteten die ganze Treppe in der Schreinerei so vor, dass wir sie in Volterra nur noch montieren mussten. An einem schönen Morgen fiel uns auf, dass wir vergaßen, vier Balken zu bestellen. Jetzt mussten wir, dass es zum Schluss hin stressig werden kann, weil die Balken zehn Tage brauchten, bis sie in der Schreinerei waren und wir ohne diese die Treppe nicht aufstellen konnten. Als dann endlich alles so weit war und das ganze Holz in Volterra vorlag, ging es dann endlich (eine Woche vor Projektabschluss) los mit der Montage. Auf der Baustelle klappte eigentlich alles ganz gut und passte sogar zueinander. Die Baustellenchef's (Massimo, Jorgo, Luciano und Sergio) besorgten uns auch alles sofort, was wir noch benötigten. Wir sind sogar pünktlich zum Projektende fertig geworden. Ich möchte mich jetzt noch bei allen Chef's der Baustelle bedanken.

Persönliche Eindrücke: Ich habe vielleicht nicht unbedingt viel Neues beruflich dazugelernt, doch habe ich auf menschlicher Basis so viele Eindrücke und Erfahrungen gesammelt, dass ich es nicht missen möchte, dort gewesen zu sein. Dann möchte ich mich noch besonders bedanken bei der Prodere Spazzavento, den G.I.A.N.'s und der Villa Palagione. Vielen Dank Grazie Mille