Patrick Pressel
 

Zimmerer
Geboren am 15.4.1979 in Stuttgart
Wohnhaft in Korntal
1996-1999 Ausbildung zum Zimmerer
2002-2003 Ausbildung zum Zimmerer für Restaurierungstechniken
2003 Treppenbau Schulung seit 1999 tätig als Zimmerergeselle
Ausbildungsbetrieb: Zimmerei Frodermann Gbr Weilimdorf

Hobbies: Musik hören, ehrenamtliche Tätigkeit für die Pfadfinder (vcp)

Erwartungen: Neue Erfahrungen sammeln, italienische und toskanische Lebensweise und Mentalität kennen lernen.

 


Abschlußbericht

Die Anreise für das dreimonatige "Leonardo da Vinci"-Projekt 2005 begann am 3. Januar 2005. Nach langer Fahrt trafen wir im IL Vile (Naturfreundehaus Volterra) ein, wo wir schon von den G.I.A.N.s (Naturfreunde) herzlich empfangen wurden. Dort gab es dann auch für uns ein Abendessen, bei dem wir sämtliche Personen kennen lernten, die am Projekt beteiligt waren. Danach ging es für uns vier Schreiner und Zimmerer in die Villa Palagione, wo wir untergebracht waren. Die anderen 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wohnten im Naturfreundehaus. In den kommenden Wochen hatten wir täglich von 9:00 bis 13:00 Uhr in der Villa Sprachkurs bei Duccio und Paola. Parallel dazu durften wir zweimal die Scuola d'Arte (eine Kunstschule in Volterra) besuchen. Wir hatten dort die Möglichkeit, aus Metall, Holz und Alabaster eigene kleine Kunstwerke herzustellen.
In diesem vier Wochen wurden auch von der Villa Palagione kulturelle Ausflüge in der Toskana organisiert. In der ersten Woche gab es von der Stadt Volterra und Ponsacco einen Empfang. Dabei wurde unser Projekt "Restaurierung des Torre Toscano" vorgestellt und besichtigt.
Nach dem Sprachkurs bedankten wir uns mit einem schwäbischen Essen in der Villa bei allen Beteiligten des Projektes. Danach mussten wir vier leider Abschied von Volterra und der Villa Palagione nehmen.
Das Projekt, das wir Schreiner und Zimmerer zu bearbeiten hatten, bestand darin, eine Treppe für den Torre Toscano herzustellen. Diese musste im Stile einer alten vorhandenen sein. Zu deren Herstellung mussten wir nach Ponsacco umziehen. Ponsacco ist die Stadt der Möbel, deshalb gibt es dort viele Schreinereien. In einer davon waren wir dann in der Folge tätig. Wir zogen also um nach Ponsacco auf den Hof von Alessandrio und Fabio (Podere Spazzavento). Der Hof bestand aus einer Straußenfarm. Ferner produzierte die Familie auch Wein und Olivenöl. Dort wurden wir in einer sehr schönen Ferienwohnung untergebracht und dabei sehr herzlich in die Großfamilie aufgenommen. Die neue Treppe mussten wir im Stile der alten vorhandenen Treppe herstellen und einbauen. Nach Absprache mit dem Architekten konnten wir unser Material mit Hilfe von Luciano Romboli, dem Chef der Möbelausstellung "Mostra del Mobile", bestellen. Die ganzen Arbeiten konnten wir selbstständig planen und organisieren. Der Fortgang der Arbeit wurde durch den ungewöhnlichen Winter leider etwas behindert. Der Schnee hatte uns einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht und uns zeitlich eine Woche zurückgeworfen, da wir nicht nach Volterra fahren konnten, um wichtige Absprachen mit dem Architekten zu treffen. Aber am Ende sind wir trotzdem rechtzeitig fertig geworden und waren auch ein bisschen stolz auf das Resultat.
Während meines dreimonatigen Aufenthaltes wurden neue Freundschaften geschlossen und gewonnen. Auf unseren Exkursionen bot sich die Möglichkeit, sich mit der Geschichte Italiens und der Toskana näher vertraut zu machen. Was mich sehr positiv überraschte war, dass sich jeder, der auch nur im geringsten mit diesem Projekt in Verbindung stand, uns allen eine große Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit entgegenbrachte.
Danken möchte ich denen: die dieses Projekt in die Welt geschaffen haben, die unseren Aufenthalt ermöglicht haben, die uns Land und Leute gezeigt haben und uns kulinarisch verwöhnten- der Villa Palagione, den G.I.A.N.s, dem Podere Spazzavento und nicht zuletzt meinem Arbeitgeber, der mir das Ganze ermöglicht hat.