Melanie Roscher
 

Friseurin
Geboren am 1.2.1984 in Kirchheim unter Teck
Wohnhaft in Bissingen an der Teck
2001-2004 Ausbildung zur Friseurin seit Juli 2004 Tätigkeit als Gesellin
Ausbildungsbetrieb: Salon Maier und Zweithaar Martin Maier Dettingen Teck

Erwartungen: Erfahrungen sammeln, italienische und toskanische Lebensweise und Mentalität kennen lernen.

 

Abschlußbericht
Alles begann mit der Anreise per Flugzeug zusammen mit meiner Zimmernachbarin von Frankfurt Hahn aus. Nach zirka zweieinhalb Stunden Flugzeit standen wir nachmittags in "Bella Italia" am Flughafen von Pisa. So, wie kamen wir jetzt weiter nach Volterra? Na am besten mit dem Bus......aber wo befindet sich der Busbahnhof? Also haben wir zwei Mädels uns auf die Suche mit insgesamt fast 70 kg Gepäck gemacht - stöhn!!!!! Nach langer, fast verzweifelter Suche hatten wir ihn endlich gefunden. Nach einer kurzen Verschnaufpause stiegen wir dann auch schon in den Bus, mit dem wir insgesamt, so glaube ich, fast drei Stunden unterwegs waren. Es kann auch sein, dass es vielleicht weniger waren. Aber es kam uns wie eine Ewigkeit vor. Dann, am späten Abend hatten wir es geschafft. Volterra!!! Julia, ein junges Mädchen, das hier in der Villa Palagione, in der wir auch unseren Sprachkurs hatten, ein soziales Jahr absolviert, holte uns dann vom Bahnhof ab und fuhr mit uns nach IL Vile. Dort angekommen, wurden wir gleich von allen ganz herzlich empfangen. Nachdem wir uns gestärkt hatten, bekamen wir unser Zimmer zugewiesen. Da wir allerdings die letzten waren, die eintrafen, bekamen wir auch das kleinste Zweitbettzimmer, welches wir uns aber während der ganzen Zeit richtig heimisch eingerichtet hatten. Es wurde nicht allzu spät, bis wir ins Bett kamen, da alle sehr müde waren. Am nächsten Tag ging es dann gleich los mit dem Sprachkurs. Antonella von Villa Palagione, erklärte uns, wie hier alles so abläuft und was sie alles für uns geplant hätten während der Zeit, die wir hier sind. Dann ging es los, Paola und Duccio waren unsere Sprachlehrer, die uns in einem Monat die Grundkenntnisse in italienisch beibringen sollten. Anfangs waren wir alle noch in einer Gruppe, die dann aber irgendwann geteilt wurde, um intensiver zu lernen. Duccio war für die Grammatik und Paola für die Aussprache und das Lesen bzw. Verstehen zuständig. Bei ihr wurde der Unterricht auch sehr bunt gestaltet mit Spielen oder einer Hörspielkassette. Ab mittags hatten wir dann immer Zeit für uns, um die Gegend zu erkunden, in die Stadt hochzufahren, zu lernen oder sich Gedanken zu machen, wer in der Woche in der Kochgruppe ist und was gekocht wird, bzw. wer jetzt zum Einkaufen geht.
Ich muss sagen, das mit dem Kochen hatte supergut funktioniert. Da wir unser Haus auch immer auf Vordermann gehalten haben und somit alles sauber war, kochten die Italiener auch gerne öfters als es üblich war, um sich bei uns zu bedanken. Wir haben auch sehr viel Kulturprogramm gemacht. So hatten wir zum Beispiel eine Stadtführung mit Paola in Volterra, bei der sie uns alle Besonderheiten gezeigt und erklärt hatte. Wir waren im Geburtshaus von Leonardo da Vinci und in dessen Museum, um seine genialen Erfindungen zu begutachten sowie in Lucca (war leider vom Wetter her nicht so toll, da es stark regnete). Lucca ist eine sehr schöne und sehenswerte Stadt. Wir waren am Meer; an einem anderen Tag hatten wir eine Kupfermine und einen Biobauernhof mit einer Käserei besucht. Ich selbst war in Siena, öfters in Florenz (auch eine sehr schöne Stadt), ebenso in Rom. Wir hatten schon sehr viel gesehen und auch intern kleine Ausflüge gemacht.
Im zweiten Monat ging es dann an die Arbeit. Ich als Friseurin wurde in einem der drei ausgesuchten Salons, im Herzen von Volterra, untergebracht. Bei der Friseurin Paola und ihrer Schwester Patricia, die ihr bei kleinen Tätigkeiten, wie Haare shampoonieren (na ja, in Italien werden sie eher gewaschen), Wickler zureichen oder aufkehren, geholfen hat. In diesem Salon, der ein reiner Damensalon ist, hat man eher die ältere Kundschaft Volterras bedient. Es wurde sehr viel geredet. Natürlich war es für mich ein Vorteil, die Sprache richtig zu hören und lernen zu sprechen. Patricia hat mich immer auf den neuesten Stand der italienischen Glamourwelt gebracht. Mit ihr habe ich immer die Klatschblätter durchforstet, wenn es nichts zu tun gab. Im Bereich Wellness bzw. Kundenverwöhnen müssen die Italiener aber noch einiges lernen. .