Konstantin Gaus
 

Maler und Lackierer
geboren am 12.1.1983 in Novotroitzkoe (Kasachstan)
wohnhaft in Lichtenwald
2001-2004 Ausbildung zum Maler und Lackierer seit Juli 2004 Tätigkeit als Malergeselle
Ausbildungsbetrieb: Geiger und Schlesinger Esslingen - Zell

Hobbies: Sport, lesen, Musik hören

Erwartung: italienischer Alltag, die Sprache und Arbeitstechniken näher kennen lernen.

 

Abschlußbericht
Nach einer neunstündigen Reise sind doch noch alle Projektteilnehmer/-innen heil im Naturfreundehaus angekommen, in dem wir sofort herzlich aufgenommen wurden. Beim ersten gemeinsamen Abendessen hatten alle die Gelegenheit, sich vorzustellen, so dass jeder einen persönlichen Eindruck von den anderen bekommen konnte. Außerdem diente der erste Abend der Zimmereinteilung und der Einführung in die wichtigsten Details der Haushaltsführung, die die meisten von uns für die darauffolgenden drei Monate begleiten sollte. Die Herberge bot Unterkunft für zirka 30 Personen, so dass die meisten von uns jeweils zu zweit in einem Vierbettzimmer untergebracht werden konnten. Außerdem verfügte sie über alle wichtigen Hilfsmittel wie Geräte oder Werkzeuge für die Führung eines geregelten Haushaltes. Das Naturfreundehaus, welches nur über einen drittklassigen Schotterweg zu erreichen ist, schien von der Außenwelt abgeschnitten zu sein und ist somit ein ideales Ziel für Erholung suchende Touristen. Gerade weil das Haus so weit außerhalb der Stadt liegt, war man als Nicht-Wanderer wie wir, stets auf ein Auto angewiesen, um tägliche Ziele, wie zum Beispiel die Villa Palagione, in der der Sprachkurs stattfand, zu erreichen. Diese restaurierte Renaissance-Villa, die früher von hoch angesehenen Leuten bewohnt wurde, bot eine sehr angenehme Lernatmosphäre, zu der die beiden Italienisch-Lehrer Duccio und Paola keinen minderen Teil beigetragen haben, denn es gelang ihnen, einen unverkrampften und interessanten Unterricht zu gestalten.
Nach einem Monat Italienisch-Kurs ging es dann an die Arbeit, bei der man einerseits die Möglichkeit hatte, seine Sprachkenntnisse zu testen und zu erweitern und andererseits die erwarteten neuen Arbeitstechniken zu erlernen. Was die Arbeit betrifft, wurden einige Erwartungen erfüllt und andere wiederum nicht. Die Beschäftigung am Torre Toscano hing vom jeweils erlernten Beruf ab. So ergab es sich, dass ich als Maler weniger mit Restaurierungsarbeiten zu tun hatte als zum Beispiel die Zimmermänner. Alles, was ich zu diesem eigentlichen Projekt beitragen konnte, war das Einlassen der zum Teil neuen Holztreppe mit Leinöl. Ansonsten beschränkte sich mein Tätigkeitsbereich auf Risssanierungen, was mir eigentlich nicht neu war. Trotzdem hat die Arbeit zum größten Teil Spaß gemacht, nicht zuletzt auch deshalb, weil der gewohnte Leistungsdruck, welcher den Italienern fremd zu sein schien, nicht vorhanden war. Das lässt sich im Grunde genommen auf den ganzen Aufenthalt in Italien übertragen: zwanglos, doch trotzdem produktiv.