Claudia Lange
 
   

Staatlich geprüfte Designerin - Schmuck und Gerät- Goldschmiedin
Geboren am 4. Juni 1983 in Stuttgart
Wohnhaft in Welzheim
1999-2002 Berufskolleg für Design
2003-2004 Ausbildung zur Goldschmiedin
seit Feb. 2004 Tätigkeit als Gesellin
Ausbildungsbetrieb: Juwelier und Goldschmiede Frick Bahnhofstr. 15 70806 Kornwestheim

Hobbys:
lesen, schwimmen

Erwartungen: italienisch lernen, Einblicke in Arbeitsweisen ausländischer Betriebe bekommen.

 


Abschlußbericht

Nach 10 Stunden fahrt sind wir bei Sonnenschein - nachdem wir zwischenzeitlich auch Schnee hatten - im Naturfreundehaus IL Vile bei Volterra angekommen. Dort wurden wir nach einer Hausbesichtigung mit einem großen Fest von den G.I.A.N.s begrüßt.

Gleich am nächsten Tag ging's dann auch schon mit dem Sprachkurs los. Wir wurden in zwei verschiedenen Gruppen von Paola und Duccio unterrichtet. Der Sprachkurs wurde nicht nach einem strengen Programm durchgeführt, so dass wir zwischendurch immer wieder viel zu lachen hatten. Am Ende mussten wir eine Prüfung ablegen und wurden mit mehr oder weniger guten Italienisch-Kenntnissen in unsere Betriebe entlassen.

Ich habe in Volterra in der Fabula Etrusca gearbeitet; einer Goldschmiede, die bekannt dafür ist, dass sie etruskischen Schmuck herstellt. Ich habe mich dort von Anfang an wohl gefühlt. und durfte sofort mitarbeiten und nicht nur rumstehen und zusehen. Ich habe aus etruskischen Goldelementen Schmuck montiert, zum Beispiel Ohrringe, Ketten oder Armbänder. Mit der Zeit wurde ich zur "specialista per orecchini". Meine Kollegen haben mir immer gerne geholfen wenn ich nicht wusste, wie etwas funktioniert. Ich habe an Aufträgen für andere Juweliere mitgearbeitet und auch Schmuck für den zur Werkstatt gehörenden Laden angefertigt. Auch durfte ich immer zusehen, wenn besondere Techniken ausgeführt wurden, die ich noch nicht kannte. Da es sich um einen sehr hochwertigen Schmuck handelte, musste man durch zwei videoüberwachte Metallgittertüren, bis man im Laden stand. Zum Ende hin durfte ich selbst ein Modell entwerfen, von dem ich dann eine Kautschukform angefertigt habe. Darin entstanden dann Wachsmodelle von meinem Modell, die ich dann zu Ringen, Ohrringen.............zusammengesetzt habe. Diese Wachsmodelle wurden dann in Silber gegossen. Als Abschiedsgeschenk und Erinnerung an meine Zeit dort, durfte ich dieses Schmuckset mit nach Hause nehmen.

Einen Monat lang Sprachkurs war leider etwas wenig, um sich mit seinen Kollegen anständig unterhalten zu können. Gewohnt habe ich zusammen mit 13 anderen im Naturfreundehaus IL Vile. Wir waren immer zu zweit in einem Zimmer untergebracht. Wir wohnten dort wie in einer riesigen WG. Alles wurde selbst organisiert, das Kochen, Putzen..............Beim Kochen haben wir uns so manches Mal mit den Mengen verschätzt. So bliebt wenigstens oftmals etwas für unsere 13 Katzen übrig. Wir haben uns in IL Vile sehr wohl gefühlt und so manchen Abend bis in die Nacht vor dem Kamin gesessen und UNO gespielt. Unsere Schreiner und Zimmermänner haben den ersten Monat über in der Villa Palagione gewohnt und sind zum Arbeiten nach Ponsacco auf eine Straußenfarm umgezogen. Mit den G.I.A.N.s haben wir während der drei Monate auch noch einige Ausflüge gemacht. Aufgrund des schlechten Wetters leider nicht so viele, wie ursprünglich geplant. Wir besuchten das Leonardomuseum in Vinci, den Dom in Lucca - leider bei sinnflutartigem Regen. Wir haben uns die Uffizien in Florenz angesehen und waren in Carrara, wo der Marmor abgebaut wird. Und vieles mehr. Viele Ausflüge haben wir auch selber organisiert, zum Beispiel San Galgano, Montericcioni, Florenz, Rom, Massa Maritima............ Nahezu jede Woche haben die G.I.A.N.s bei uns in IL Vile ein großes Essen veranstaltet. Manchmal wegen Geburtstagen oder anderen Festen wie Fasching oder Festa della donna oder einfach nur so. Ohne die G.I.A.N.s wäre das Projekt nur halb so schön; sie sind es, die alles zusammenhalten.